Doch nicht nur Rechte versuchen, die Debatte zu unterbinden. Immer öfter geht es nicht um die Sache, sondern darum, wer überhaupt diskutieren darf.
Wer nach Mesut Özils Abrechnung mit dem DFB nicht pauschal zustimmen wollte, dass Deutschland ein strukturelles Rassismus-Problem habe, wurde von links zunächst auf Herkunft, Hautfarbe und Geschlecht überprüft. Wurde der Überprüfte für deutsch, weiß und männlich befunden, galt sein Argument plötzlich nichts mehr.
„Weiße Männer“ dürfen nicht mitreden
Zahlreiche Vorwürfe überschütteten die „weißen Männer“, die sich in die Rassismus-Debatte eingemischt hatten. So dürften „weiße Männer“ nicht erklären, was Rassismus sei und was nicht – schließlich hätten sie ihn selbst nie erlebt.
Oder noch besser: „Weiße Männer“ sollten dem pauschalen Rassismus-Vorwurf gegenüber Deutschland nicht widersprechen, schließlich seien sie für ihn verantwortlich.
Weil sie nicht die passende Kombination aus Hautfarbe und Geschlecht haben, sollen Menschen bei der Rassismus-Debatte nicht mitreden dürfen. Zumindest nicht, wenn sie dem linken Konsens widersprechen.
Das Ziel derjenigen, die den „weißen Männern“ den Mund verbieten wollen, ist klar: Sie wollen anderslautende Meinungen aus der Debatte ausschließen. Nicht mit der Kraft des besseren Arguments, sondern mit der Keule der falschen Identität.
Mit ihrer spöttischen Feindseligkeit gegenüber „weißen Männern“ schließen die Linken ganze Bevölkerungsgruppen von gesamtgesellschaftlichen Debatten aus und treiben sie in die Arme der Rechtspopulisten.
Denen bleibt nichts weiter zu tun, als die Ausgeschlossenen aufzunehmen, ihre Stimme für gültig zu erklären. Wenn die Rechten dann Wahlsieg nach Wahlsieg feiern, suchen die Linken die Schuld daran wieder – selbstverständlich – beim „weißen Mann“.
Quelle: https://www.bild.de/politik/inland/integration/kommentar-rassismus-debatte-metwo-56481128.bild.html#%23%23wt_ref=https%3A%2F%2Fwww.bild.de%2F&wt_t=1533065649313
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